Als ich zur Vorbereitung dieses Jahresrückblickes meinen letzten Jahresrückblick durchgelesen habe, entfuhr mir doch ein überraschtes, leicht zynisches Lachen. Das Motto, das ich so leichtfertig diesem Jahr 2022 gegeben habe, hieß: Vertrauen. Ich dachte mir, das ist doch schön: Vertrauen hört sich nach Wohlfühlen an, so nach gemütlich-auf-dem-Sofa-sitzen und denken: “Ach, wie schön! Ich habe vollstes Vertrauen.”
Doch was das Formulieren von Zielen bzw. eines Mottos bewirken kann, konnte ich dieses Jahr erleben. ZACK – durfte ich es immer wieder üben! Es gab so viele Situationen, in denen mein Vertrauen gefordert war, und was soll ich sagen? Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich es mir vielleicht noch einmal anders überlegt und ein anderes Motto gewählt. 😉
Trotz aller Schwierigkeiten sehe ich aufs Jahr zurück und denke: “Wow! Wieder so einiges passiert und so viel gelernt.” Vielleicht kann ich in einem Jahr sagen, dass es alles gut war. Auf jeden Fall habe ich viel über mich, über meine Emotionen und den Umgang mit ihnen gelernt und lerne NOCH. Vielleicht ergibt alles einmal einen Sinn. Was ich über dieses Jahr noch sagen kann ist, dass ich wunderbaren Menschen begegnet bin, eine großartige Familie habe und weiß, auf wen ich mich verlassen kann, wenn es hart auf hart kommt. Und dass ich mehr aushalten kann, als ich dachte.
Das habe ich mir für 2022 vorgenommen – und das ist daraus geworden
- Website erneuern: Es wird Zeit, meine Website mit WordPress umzugestalten. Das war die erste Aktion im neuen Jahr und es hat sich vieles getan: neues Design, neue Kategorien: Affirmationen / Intentionen, Gedanken des Tages, Persönliches, mein Manifest, neue Seiten: Ressourcen-Seite, neue Über-mich-Seite und Ideen zum Umgang mit Emotionen.
- Achtsame Körperarbeit: Ich möchte noch mehr in das Thema Körper und Emotionen einsteigen. Das war tatsächlich ein Schwerpunkt. Ich habe ein neues Freebie zum Thema Emotionen erstellt und einige Blogbeiträge dazu geschrieben.
- Arbeit mit Affirmationen: Auf meiner Website gibt es eine Seite mit Affirmationen / Intentionen. Hier habe ich gemerkt, dass Affirmationen allein nicht immer hilfreich sind und es mehr braucht, um mit ihnen zu arbeiten. Dazu ist noch mehr in Arbeit.
- Garten: Unser kleiner Garten soll etwas umgestaltet werden. Hier hat sich in diesem Jahr tatsächlich gar nichts getan – außer, dass vielleicht noch mehr Unkraut wächst als im Vorjahr.
- Persönliche Weiterentwicklung: Da ist man ja nie fertig. Wie gesagt: Damit ist man ja nie fertig. In diesem Jahr habe ich sehr viel über mich gelernt und bin mit gefühlt allen Emotionen konfrontiert worden: Angst, Traurigkeit, Hilflosigkeit u.v.m.
Mein Jahresrückblick 2022
Veränderungen sind das halbe Leben – auch auf der Website
Mit Beginn des Jahres und nachdem ich meinen letzten Jahresrückblick 2021 veröffentlicht hatte, habe ich mich entschieden, meine Website komplett zu überarbeiten und für meinen Blog WordPress zu nutzen. Bis dahin hatte ich direkt bei meinem Hoster gebloggt. Beim Umstellen auf WordPress habe ich zwar die Kommentare verloren, aber meine Beiträge sind alle heil rübergekommen. Ich habe es nicht bereut.
Mein Blog hat dabei auch ein paar neue Kategorien bekommen: mein Manifest, Persönliches, Affirmationen / Intentionen, Emotionen und die Gedanken des Tages.
Auch meine Website hat sich verändert und ist – wie ich finde – übersichtlicher geworden. Und sie hat ein paar neue Seiten bekommen: eine neue Über-mich-Seite und die Ressourcen. Hier gibt es “Tolle Tipps für noch mehr Entspannung” und den Link mit Adressen für alle, die nicht hier in der Nähe wohnen und trotzdem gerne eine Körpertherapie mit den Methoden aus SANJO bekommen möchten.
Und es ist das Freebie entstanden, wie ich mit starken Emotionen umgehe.
Je mehr ich mich mit meiner Website beschäftigt habe, desto mehr Ideen und Veränderungswünsche habe ich. Es gibt noch so vieles, das ich noch machen will: Meine Über-mich-Seite wird sich sicherlich noch weiter entwickeln, Ideen, wie ich Körperarbeit mit der Verarbeitung von Emotionen verbinden kann u.v.m. Ich glaube, die Website ist ein lebenslanges Projekt, das mit der persönlichen Weiterentwicklung zusammenhängt und daher nie fertig ist.
Newsletter 2.0
In diesem Jahr habe ich meinen Newsletter reaktiviert. Vorher habe ich nur sporadisch geschrieben. Jetzt ist der Newsletter neben dem Bloggen in den Fokus gerückt und ich verschicke ihn z.Zt. zwei- bis viermal pro Monat. Das Design und auch der Inhalt haben sich verändert. Ich schreibe weiterhin über die Methoden aus SANJO und gleichzeitig über alles, was ich mit Entspannung verbinde. Dazu gehören für mich Themen der persönlichen Weiterentwicklung und der Umgang mit Emotionen. Denn schließlich kann man ja nur dann zur Ruhe kommen, wenn man auch emotional entspannt ist. Überhaupt habe ich in diesem Jahr die Themen Emotionen und körperliche Entspannung zusammengeführt, da ich fest davon überzeugt bin und es auch selbst so erlebe, dass immer beides zusammen gehört. Selbst wenn ich “nur” eine Erkältung habe, fühle ich mich emotional beeinträchtigt und wenn ich Emotionen wie Wut oder Angst spüre, fühle ich sie in meinem Körper; und das fühlt sich komplett anders an als wenn ich Freude fühle. Also habe ich diese Themen in den Newsletter mit aufgenommen.
Auf Social Media habe ich weniger gepostet und werde mich im nächsten Jahr vielleicht noch mehr aufs Bloggen und Newsletter-Schreiben konzentrieren, denn ich merke, dass die Meisten meine Website doch über Pinterest und andere Suchmaschinen finden und weniger über Instagram & Co. Und – sehr interessant: seit ich mich mehr auf das Bloggen konzentriere und wieder Newsletter schreibe (und weniger poste), kommen mehr Besucher auf meine Website!
Außerdem habe ich auch gemerkt, dass das regelmäßige Posten mich unter Druck setzt und ich mehr Spaß am Bloggen und Newsletter-Schreiben habe. Es ist also auch Selbstfürsorge / Selbstliebe und führt zu meiner Entspannung bei. 😉
Corona: ja – nein – vielleicht
Auch ich hatte Corona. Im März hatte ich – wie sich später herausstellte – Kontakt zu einer nachweislich coronapositiven Person. Eine dreiviertel Stunde war ich mit ihr in einem geschlossenen Raum. Da wusste ich noch nicht, dass sie infiziert war – und sie auch nicht. Einen Tag später erfuhr ich, dass sie einen positiven Test hat. Und drei Tage später bekam ich dann auch Symptome: Schnupfen und Halskratzen. Um ganz sicher zu gehen, machte ich einen PCR-Test. Der fiel jedoch negativ aus. Da ich das nicht glauben konnte, machte ich noch einen. Auch der war negativ. Trotz Kontakt und Symptomen sollte das kein Corona sein? Ich wollte es immer noch nicht glauben. Aber okay, auch gut. Ich arbeitete also wieder. Mir ging es gut.
Einen Monat später war ich wieder krank. Dieses Mal war ich mir nicht bewusst, Kontakt zu jemandem mit Corona gehabt zu haben. Aber das weiß man ja nie so genau. Ich machte wieder einen Test. Und dieses Mal war er sofort positiv. Sowohl der Schnelltest, als auch der PCR-Test. Nun hatte es mich also doch noch erwischt.
Drei Tage hatte ich Gliederschmerzen, so dass ich nicht wusste, wie ich liegen sollte. Zum Glück verging das aber nach kurzer Zeit und ich war nach einer Woche wieder gesund und fit. Seitdem kann ich mir vielleicht besser vorstellen, wie es meiner besten Freundin geht, die aufgrund einer Fibromyalgie ständig Schmerzen hat. Hut ab, dass sie dabei noch arbeitet und (meistens) fröhlich ist.
Sylt: Entspannung pur
Und wie so oft, waren wir im Sommer auf Sylt. Ich liebe es an der Nordsee. Das Meer, die Wellen, Wind (naja, wenn er nicht zu stark ist!), die Luft – und dass man überall mit “Moin” begrüßt wird 😉
Dieses Jahr war ich auch an meinem Geburtstag dort.
Wenn wir auf Sylt sind, genießen wir viel Zeit am Strand. Ich lese viel und bin daher oft in der Buchhandlung zum Stöbern. Wenn ich sonst viel auf meinem Ebook lese, weil es einfach praktisch ist, liebe ich es im Urlaub auch, einfach mal wieder ein Buch in der Hand zu halten.
Abends durch die Fußgängerzone von Westerland zu bummeln gehört auch immer dazu. Strandspaziergänge. Sonnenuntergänge gucken.
Familiengeschichte archiviert
Mein Vater hat im letzten Jahr viel ausgemistet und ist dabei auf viele Dinge gestoßen, die er selbst lange nicht mehr gesehen hat und von denen er gar nicht wusste, dass sie (noch) existierten. Darunter waren auch viele alte Fotos. Zum Teil sind diese Fotos schon 100 Jahre alt. Wahnsinn! Bilder von meinen Eltern, Großeltern und deren Eltern. Ich fand das waaahnsinnig interessant und habe sie mir mit viel Vergnügen durchgesehen. Ich finde ja, Fotos zeigen so viel mehr als nur die Menschen, die darauf zu sehen sind. Die Umgebung, Kleidung, Körperhaltung und vieles mehr sagen so viel über die Zeit und die Menschen aus.
Schon immer fand ich es total spannend, mir vorzustellen, wie die Menschen früher gelebt haben, welche Träume sie wohl hatten und wie sie gearbeitet und ihre Beziehungen gelebt haben. Im Geschichtsunterricht hat mich vor allem die Vorstellung gereizt, wie die Menschen früher mit ihrer Lebenssituation umgegangen sind und was es für sie bedeutet hat, in ihrer Zeit zu leben. Ich erinnere mich noch gut daran, als wir die “Industrialisierung” in der Schule durchgenommen haben. Dieser unglaubliche Einschnitt ins Leben der Menschen, als Maschinen ihnen ihren Alltag erleichtert haben. Damals war es einfach nur ein Segen. (Heute kennen wir auch die Schattenseiten.)
Beim Durchsehen der Fotos habe ich überlegt, wie das Leben damals war – ohne die Technik, die wir heute kennen. Als es noch nicht üblich war, einen Fernseher zu haben. Oder eine Waschmaschine. Mein Vater erzählte, dass früher mehr gefeiert wurde. Bei den Eltern meiner Mutter war wohl immer etwas los! Mir gefällt diese Vorstellung, dass meine Großeltern gefeiert und gelebt haben – trotz aller Widrigkeiten, die sie durchlebt haben. Es war sicher kein leichtes Leben, aber sie haben es gelebt.
Zeitreise im Oktober
Im Oktober waren wir in Kiel auf einem Konzert von New Model Army.
Nach so langer Zeit endlich mal wieder Normalität. Und ich hatte den Eindruck, dass alle – einschließlich der Band – das genossen haben. Es war so schön! Und gleichzeitig auch irgendwie komisch: Gedanken wie “Darf ich das überhaupt?” kamen hoch. Schon komisch, was in den letzten drei Jahren durch Corona passiert ist. Früher wurden Menschen, die Maske getragen haben, komisch angesehen. Dann wurden diejenigen, die keine Maske getragen haben, komisch angesehen. Warum sehen wir uns überhaupt komisch an?
Eigentlich sollte das Konzert am 20.10.22 sein. Aber es wurde dann – kurzfristig – vor(!)-verlegt. Das hieß für mich, schnell nach der Arbeit nach Hause kommen, mich umziehen und sofort los. Klappte aber alles problemlos. Schnell nach Kiel ins MAX. Puh, wann war ich das letzte Mal in einer Disco? Ist schon ein bißchen her. Umso schöner war’s dieses Mal.
Es war für mich auch eine kleine Zeitreise, weil ich in Kiel studiert habe. Die letzten Jahre war ich nicht in Kiel gewesen. Als ich aus dem Auto ausgestiegen bin, fühlte ich mich, als ob ich aus einer Zeitmaschine steige. Die Straßen, das MAX – sogar die Tankstelle an der Ecke waren immer noch da. Auch das Haus, in dem ich gewohnt habe, steht noch. Wie gerne hätte ich geklingelt und mir die Wohnung heute angesehen! Wer da jetzt wohl wohnt? Uns gegenüber wohnte eine alte, sehr nette Dame (im 3. Stock ohne Fahrstuhl). Unter uns ein Pärchen in unserem Alter. Was die wohl heute machen?
Was mich meine Waschmaschine gelehrt hat – hoffentlich
Unsere Waschmaschine ist kaputt gegangen. Das ist vielleicht nicht soo wahnsinnig interessant für einen Jahresrückblick. Trotzdem möchte ich darüber schreiben, denn es hatte für mich etwas sehr Symbolisches:
Eigentlich ist sie schon seit drei Jahren kaputt. Seit wir umgezogen sind. Alle paar Waschdurchläufe zeigt mir die Maschine an: Fehler beim Wasserablauf. Na toll! Was ist also zu tun? Da hilft nur, das Wasser ablaufen zu lassen und mit einem Eimer wegzuschleppen. Also habe ich mich daran gewöhnt, das Wasser aus dem Keller hoch zu schleppen. Hält ja auch irgendwie fit! Wer braucht da noch ein Fitness-Studio?
Doch Ende dieses Jahres wurde es dann doch zu viel und zu nervig. Und wir haben endlich eine neue Waschmaschine. Das Leben kann so leicht sein.
Immer wieder bin ich dieses Jahr an diesen Punkt gekommen, dass ich mir das Leben manchmal einfach schwerer mache als nötig. Solche Sätze wie “Das muss so sein!” “Das ist eben so.” “Das lässt sich nicht ändern.” oder auch sehr beliebt: “Man macht das eben so!” müssten bei mir “Biiiep” machen, damit ich daran denke, nochmal zu überlegen, ob es nicht doch einfacher geht.
Zu allem Überfluss, aber vorhersehbar, hatte ich dann im September auch noch Rückenschmerzen, wie ich sie noch nie gehabt habe. Leider konnte ich mich nicht selbst behandeln und hatte auch niemanden in der Nähe, der dies hätte tun können. Ich konnte mich kaum bewegen. Da ist meine inzwischen 98jährige Oma flotter als ich es im September war. Erst dachte ich – natürlich – ich muss keine Schmerzmittel nehmen. Aber was für eine Erleichterung, als ich sie dann doch genommen habe! Es darf leicht sein – Hör auf zu kämpfen! Wieder einmal …
Im Zauberwürfel-Fieber
Mich hat das Zauberwürfel-Fieber gepackt. Wie so viele hatte ich in den 80ern natürlich auch einen Zauberwürfel, den ich auch viel benutzt habe. Leider bin ich nie über eine Seite hinausgekommen.
Unsere Tochter hat auch einen Zauberwürfel, den sie in diesem Jahr wiederentdeckt hat. Und sie kann ihn auch lösen. Mich hat es immer fasziniert, wenn Leute den Zauberwürfel lösen können und ich wollte das auch! Also habe ich meine Tochter gebeten, mir zu zeigen, wie man das macht. Leichter gesagt, als getan. Aber ich wollte es unbedingt. Also los!
Eine Seite geht ja schon, wie gesagt. Nun löst man den ganzen Würfel nicht, indem man eine Seite nach der anderen vervollständigt. Logischerweise gehen dann ja die anderen Seiten wieder kaputt. Man löst ihn Ebene für Ebene. Aaaaachsoooooo! Und dafür gibt es bestimmte Schritte, die man sich einprägen muss. Klingt gut und machbar. Aber wo ist bloß meine Merkfähigkeit geblieben? Mit viel Geduld hat mir meine Tochter immer und immer wieder gezeigt, was ich machen muss. Und so langsam dämmerte es mir und ich bin immer ein Stück weiter gekommen.
Leider habe ich in der Adventszeit anderen Dingen den Vorzug gegeben und den Würfel links liegen gelassen. Mal sehen, ob ich es dieses Jahr noch schaffe? Ein bißchen Zeit bleibt mir ja noch,
Von A-kzeptanz bis Z-weifel war alles dabei
Das Jahr 2022 war für mich so ziemlich das herausforderndste Jahr überhaupt. Politisch fing das Jahr mit dem Krieg in der Ukraine an. Dann die Inflation und Lieferketten, die nicht mehr zuverlässig funktionieren. Energie- und Spritkosten nie gekannten Ausmaßes. Und immer wieder das C-Wort. Ängste, Sorgen und Hilflosigkeit. Gesellschaftlich hat sich so viel verändert – und nicht immer zu Guten, wie ich finde. Auch hier Hilflosigkeit. Und dann sind da noch einige Dinge passiert, die mich wirklich an meine Grenzen gebracht haben. Was genau das war, würde hier den Rahmen sprengen. Sorry!
Ich habe auch lange überlegt, ob ich diesen Jahresrückblick schreiben soll oder ob ich dieses Jahr darauf verzichte, weil mir die Energie dafür fehlt. Letztlich habe ich mich dafür entschieden, ihn zu schreiben. Zum Einen, weil es mir guttut, dieses verrückte Jahr noch einmal Revue passieren zu lassen. Zum Anderen, weil ich so viel gelernt habe (und immer noch lerne).
Es ist nicht wichtig, was genau – im Außen – alles passiert ist, weil das letztlich bei jedem Menschen andere Umstände sind, und doch immer ähnliche Mechanismen – im Inneren – in Gang setzt. Die Frage, die wir uns wahrscheinlich alle stellen, ist, wie wir mit diesen Erfahrungen und den damit verbundene Emotionen umgehen können. Was kann ich tun, wenn ich mich hilflos fühle? Oder wütend, traurig, …?
In meinem letzten Jahresrückblick hatte ich mir als Motto für 2022 “Vertrauen” gewünscht. Das zu formulieren und aufzuschreiben scheint so viel in Gang zu setzen. Jedenfalls gab es in diesem Jahr immer wieder und wieder Situationen, in denen mein Vertrauen herausgefordert wurde und mir nichts Anderes übrig blieb, als zu vertrauen, weil ich nichts tun konnte. Reine Hilflosigkeit! Das ist vielleicht das schlimmste Gefühl und eines, dass wir um jeden Preis vermeiden wollen. Jede andere Emotion hat so viel Energie, die wir umsetzen können. Etwas tun können. Hilflosigkeit versetzt uns in eine andere Position, in eine passive Rolle. Da bleibt nur noch Aufgeben oder eben Vertrauen. Und es zeigt, dass wir immer nur etwas in uns selbst verändern können. Alles, was wir im Außen ändern, ändert sich, weil wir etwas in uns und unserem Verhalten / Denken verändern. Wenn uns also Hilflosigkeit in eine passivere Rolle versetzt, können wir immer noch für uns selbst da sein. Das ist vielleicht das, was uns diese Emotion zeigen kann. Wenn wir ganz auf uns selbst zurückgeworfen werden, ist das, was noch geht und in dem Moment das Wichtigste überhaupt ist: Selbstfürsorge.
Mir wurde immer gesagt, dass ich in schwierigen Situationen auch noch das Positive, sozusagen die sprichwörtlichen “Blümchen am Wegesrand” sehe und nicht so schnell die Hoffnung verliere und schwarz sehe. In diesem Jahr fiel mir das wirklich sehr schwer. Dieses Urvertrauen, das ich immer hatte (“Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.” Oscar Wilde) wurde hart auf die Probe gestellt. Immer wieder diese Hilflosigkeit. Und vermutlich alle Emotionen, die ein Mensch fühlen kann. Wohin mit diesen Emotionen? Was kann ich tun, um mich wieder gut zu fühlen?
Ich habe mir dann vorgestellt, dass ich eben alle Emotionen sammle (wie andere Briefmarken 😉), um erfüllt zu sein. Sie in einem wunderschönen, schmuckvollen Schrank aufbewahre. Dass ich einfach alle Emotionen kennenlernen muss, um erfüllt zu sein. Vielleicht ist das das Ziel? Alle möglichen Erfahrungen zu machen und alle Emotionen durchlebt zu haben? Ich weiß es nicht, aber es macht mich auf jeden Fall um eine Erfahrung reicher und evtl. auch etwas weiser und im besten Fall auch empathischer. Letzteres bleibt noch zu beweisen. 😉
Radikale Akzeptanz war das Jahres-Thema. Danke an meine Familie, speziell an den besten Ehemann der Welt.
Meine liebsten eigenen Blogartikel des Jahres 2022
Marion Abend hat eine Blogparade zu Thema “Gesund im Nachrichten-Wirrwarr – Wie wir kraftvoll bleiben” veranstaltet. Bei mir kommen verschiedenste Emotionen hoch, wenn ich Nachrichten höre. Gerade in diesem Jahr war es ziemlich herausfordernd für mich und es kam immer wieder die Frage auf, wie ich kraftvoll bleiben kann bei all den Nachrichten.
Judith Peters hat wieder einmal eines ihrer wunderbaren Blog-Events veranstaltet. Hierbei ist dieser Blogbeitrag entstanden, in dem ich zeige, wie ich von “Entspannung ist nichts für mich.” zur Achtsamen Körperarbeit gefunden habe.
Mein Herzensprojekt: Die Achtsame Körperarbeit mit den Methoden aus SANJO und warum ich sie so liebe.
Mein Jahr 2022 in Zahlen
- Facebook: 93 Follower (2021: 85)
- Instagram: 732 Follower (2021: 541)
- Pinterest: 16k monatliche Aufrufe (2021: 4,4k)
- Meine Website: 1500 Besucher / Monat (2021: 50; Was, bitte, ist da denn passiert??)
Noch ein paar Einblicke in mein Leben 2022
Mein Ausblick: Das wartet 2023 auf mich
- Garten: Was ich 2022 nicht geschafft habe, kann dieses Jahr umgesetzt werden
- mehr bloggen und Newsletter schreiben, weniger Social Media: Die Meisten finden auf meine Website über Pinterest und andere Suchmaschinen. Instagram und Facebook ist nett, bringt mir aber kaum Traffic. Daher werde ich 2023 weniger posten und mehr auf meinem Blog und meiner Email-Liste schreiben.
- Persönliche Weiterentwicklung: gehört wie immer dazu
- Mein Motto für 2023 lautet: Das Leben genießen!