Aufhören zu kämpfen: helfende Hände

Wie dich dein Körper bei Stress unterstützt

Bist du im Stress?

Bist du im Stress und kämpfst dich durch deinen Alltag? Die To-do-Liste ist immer voll und abends fällst du erschöpft ins Bett? Und vielleicht weißt du genau, was du bräuchtest, um entspannter leben zu können, aber schaffst es nicht, deine Vorsätze im Alltag auch umzusetzen.

Tipps, wie man entspannen kann, gibt es ja genug. Die kennst du bereits, oder? Warum setzen wir sie so oft nicht um, obwohl wir doch genau wissen, dass es uns gut täte, Pausen zu machen, achtsamer zu sein, Sport zu treiben…? Der Schweinehund ist groß.

Ich möchte dir hier erklären, was in deinem Körper passiert, wenn du Stress hast und warum Stress nicht per se schlecht ist – und hier meine ich nicht den sogenannten Eustress, der uns in einer Sache aufgehen lässt und uns beflügelt.

Körperliche Reaktionen auf Stress

Unser Körper reagiert auf Außenreize. Damit ermöglicht er uns das Leben auf dieser Welt. Wir haben die großartige Möglichkeit, uns unserer Umgebung und der gegebenen Situation anzupassen.

Bei Gefahr können wir flüchten, kämpfen oder uns totstellen. Egal, für was du dich entscheidest, es bedeutet körperlich und / oder emotional Stress. Auch wenn du dich totstellst, bist du vermutlich gestresst – es sei denn, du kannst dich auch bei Gefahr in einen meditativen Zustand versetzen, der dir innere Ruhe bringt. Die meisten von uns sind dazu nicht in der Lage und erleben auch diesen passiven Zustand als extrem stressig.

Beispiel:

  • Du wirst von deinem / deiner Vorgesetzten mit Arbeit überhäuft und weißt nicht mehr, wo dir der Kopf steht und wie du das alles schaffen sollst. Du hörst nur noch:
  • “Das muss morgen fertig sein. Der Kunde wartet.”

Jetzt hast du verschiedene Möglichkeiten:

  1. Du kämpfst dich da durch, machst Überstunden, verzichtest auf deine Mittagspause und schaffst es vielleicht sogar tatsächlich irgendwie. (Doch du weißt auch: Der nächste Kunde steht schon in der Warteschlange und es geht weiter.)
  2. Du flüchtest, gehst nach Hause und meldest dich für den nächsten Tag krank.
  3. Du erstarrst und reagierst gar nicht (totstellen) und hoffst, jemand anderes nimmt dir die Arbeit ab oder es passiert irgendetwas Anderes, so dass du nicht handeln musst. #wunder

oder:

  1. Du gehst in Konfrontation mit deinem Chef und kämpfst (evtl. sogar lautstark) verbal mit ihm.
  2. Du rennst raus. Vielleicht meckernd, um Dampf abzulassen. In jedem Fall stellst du dich nicht dem Kampf gegen ihn, sondern flüchtest.
  3. Du erstarrst und wirst rot. Der Schweiß bricht der aus, aber du tust nichts. Vielleicht hoffst du, dass er es sich noch anders überlegt oder von irgendwo Hilfe kommt.

Wo findest du dich wieder? Egal, wie deine persönliche Reaktion ausfällt, wirst du vermutlich gestresst sein, oder?

Was passiert bei Stress im Körper?

Wir verfügen über das vegetative Nervensystem mit zwei Anteilen, die antagonistisch (gegensätzlich) wirken und sich gleichzeitig gut ergänzen: Sympathikus und Parasympathikus.

Bei Stress wird der Sympathikus aktiviert. Er sorgt dafür, dass wir auf die Bedrohung reagieren können und unser Körper mit allem versorgt wird, was wir brauchen. Nun laufen folgende Prozesse ab:

  • Es wird vermehrt Adrenalin ausgeschüttet und die Pupillen erweitern sich (damit du nichts Bedrohliches übersiehst), die Herzfrequenz wird erhöht (damit der Körper, gut mit Blut versorgt sind und die körperliche Leistungsfähigkeit gesteigert wird), die Atemwege werden weit (um genug Sauerstoff zu bekommen), die Muskeln werden stärker durchblutet und spannen an (damit du kämpfen / flüchten kannst), Zucker und Fett werden abgebaut (damit du genügend Energie hast), der Thrombozytenspeicher (Thrombozyten = Blutplättchen; helfen bei der Blutgerinnung) in der Milz wird vorbereitet (damit eventuelle Verletzungen schnell heilen können).
  • Der Cortisolspiegel erhöht sich und es wird noch mehr Zucker und Fett bereitgestellt (damit du noch mehr Energie hast), das Immunsystem wird heruntergefahren (Entzündungsprozesse und Fieber sind im Kampf hinderlich), Thrombozyten (s.o.) und Neutrophile (= weiße Blutkörperchen, die Teil der angeborenen Immunabwehr sind und dabei helfen, Mikroorganismen im Körper zu identifizieren und zu zerstören) werden vermehrt gebildet (damit Verletzungen gut und schnell verheilen können).

Dies sind nur einige Prozesse, die bei Stress in unserem Körper ablaufen.

Ist der Körper nicht wunderbar?

Er unterstützt uns in jeder Situation! Und er ist dazu in der Lage, Stresssituationen zu meistern.

Dinosaurier zwischen Pflanzen
Ob es nun Dinosaurier, Säbelzahntiger oder alltägliche Situationen sind, die uns Stress machen. Unser Körper reagiert immer darauf. (gesehen in Hagenbecks Tierpark)

Es ist vollkommen natürlich, dass wir immer mal wieder in solche Situationen geraten. Früher was es der Säbelzahntiger, heute sind es Termine o.a., die uns unter Druck setzen. In den meisten Fällen sind die heutigen Stresssituationen nicht lebensgefährlich. Da die Evolution aber nicht so schnell ist und Bewährtes nicht so schnell verwirft, meint der Körper immer noch, unser Leben hinge davon ab. Mache dir klar, dass das nicht der Fall ist!

Die oben beschriebenen Prozesse haben natürlich wiederum Auswirkungen auf unseren Körper. So ist ein dauerhaft erhöhter Blutdruck bekanntermaßen schädlich für das Herz und auch für die Gefäße. Ständig einen hohen Cortisolspielgel zu haben schadet ebenfalls und zieht möglicherweise Folgeerkrankungen wie beispielsweise Arteriosklerose nach sich.

Es ist also empfehlenswert, diese Phasen, in denen wir Stress haben, möglichst kurz zu halten, also die Ausnahme sein zu lassen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass nach einer stressigen Situation der Körper auch wieder zur Ruhe kommen und regenerieren kann.

Solange es die Ausnahme bleibt, dass wir uns im Kampf- / Fluchtmodus befinden, ist der Körper gut in der Lage, diese Situationen zu bewältigen. Erst wenn das Kämpfen (oder Flüchten) die Regel wird und wir uns keine Gelegenheit geben zu regenerieren, schaden wir uns selbst.

Halte dir immer vor Augen, dass nicht dein Leben von der Bewältigung deiner Herausforderungen abhängt!

Warum ist es so wichtig zu entspannen?

Es ist nötig, dass die Muskeln wieder entspannen können, um eventuelle Verletzungen heilen zu lassen.

Der Zucker- und Fettspeicher sollte zwar gefüllt, aber nicht überfüllt sein.

Das Immunsystem sollte wieder richtig arbeiten können und nicht nur auf Verletzungen von außen gerichtet sein usw.

Auch unser Gehirn arbeitet am besten, wenn wir entspannt sind. Kennst du die Situationen, in denen du nicht weißt, was du antworten sollst und später fallen dir die besten Antworten ein und du fragst dich, warum du nicht früher daran gedacht hast? – Weil du im Stress warst! Da bist du fokussiert auf das Problem. Wenn du wieder entspannt bist, ist dein Gehirn in der Lage, wieder andere Gedanken zuzulassen und plötzlich fallen dir die schlagfertigsten Antworten ein.

Auch für die Menschen um dich herum ist es gut, wenn du immer wieder zur Ruhe kommst. Im Dauerstress sind wir leichter reizbar, erschöpft, nicht so leistungsfähig, nicht lösungsorientiert (sondern problemfokussiert)…

Im entspannten Zustand sind wir kreativer, offener, fröhlicher, gesünder usw. Deine Umwelt wird es dir langfristig danken, wenn du dir Auszeiten nimmst und auch mal Nein sagst. Eine gute Morgenroutine hilft beispielsweise, deutlich entspannter in den Tag zu starten. Hier gilt es meiner Meinung nach, ein paar Dinge zu bedenken. Daher habe ich zum Thema Morgenroutine einen Beitrag geschrieben, in dem ich erkläre, warum ich keine feste Morgenroutine habe.

Wie wäre es z.B., wenn du deinem Körper jeden Morgen erst einmal danken würdest, dass du wieder aufgewacht bist, dass dein Körper dich sicher durch die Nacht gebracht hat und dir auch diesen Tag wieder alles zur Verfügung stellt, was du zum Leben brauchst?

Schließlich hat dein Körper während der Nacht weiter gearbeitet und dich am Leben gehalten, dich Erfahrungen verarbeiten lassen und auf körperlicher und emotionaler Ebene regenerieren lassen. Wie wunderbar!

Die Methoden aus SANJO helfen dem Körper

Mit den Methoden aus SANJO haben wir eine Methode, die den Körper dabei unterstützt, den individuell sinnvollsten Muskeltonus zu erlangen. Die Entspannung, die entsteht, kommt von innen – vom zentralen Nervensystem. Es wird nichts von außen erzwungen. So kannst du tief entspannen und regenerieren. Mehr über die Vorteile, die SANJO bietet, findest du hier.

Schreibe mir gerne deine Gedanken und Erfahrungen in die Kommentare schreiben. Ich freue mich auf den Austausch mit dir.

Ich wünsche dir einen entspannten Tag,

Deine Melanie

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