Mein lieber Körper,
du begleitest mich schon so lange, und ich nehme dich immer als selbstverständlich hin: dass du da bist und dass du funktionierst und dich bitte nur angenehm anfühlst. Nur wenn du einmal nicht so funktionierst, wie ich es mir vorstelle, merke ich, dass es nicht selbstverständlich ist, dass du mir jeden Tag über so viele Jahre schon in jeder Sekunde zur Seite stehst, für mich da bist und mich unterstützt. Heute möchte ich dir danken für alles, was du bisher für mich getan hast.
Danke, meine Beine und Füße, dass ihr mich jeden Tag tragt und mich dahin begleitet, wo ich hin will. Danke, dass ihr jeden Morgen da seid und mich aufstehen lasst. Mit euch kann ich mich bewegen und immer einen Schritt weiter auf meine Ziele zugehen. Wenn es mal schnell gehen soll, dann seid ihr bereit, alles zu geben und zu laufen, dann wieder schlendert ihr mit mir durch die Welt.
Danke an meine Arme und Hände, dass ihr mir zur Verfügung steht, wann immer ich euch brauche. Mit euch kann ich das Leben mit all seinen Aufgaben und Möglichkeiten anpacken und mir jeden Tag etwas erschaffen, das mein Geist sich erdacht hat. Dank euch kann ich Menschen umarmen und streicheln, malen, schreiben, Klavier spielen und so vieles mehr.
Danke an meine Wirbelsäule, dass du mich aufrecht und gleichzeitig beweglich hältst. Mit den Bandscheiben schützt du mich vor Druck und Verletzungen. So kann ich Gewichte heben und tragen, ohne Schaden zu nehmen. Ich kann mich beugen und drehen und du trägst meinen Kopf mit einem Gewicht von ca. 6 kg. Das ist das Gewicht von 3 Wassermelonen!
Danke, lieber Kopf und liebes Gehirn, dass ihr alles für mich steuert. Ich weiß nicht, wie ihr das genau macht. Ich muss nichts dafür tun. Du, liebes Gehirn, machst das alles blitzschnell und perfekt. Mein Verstand kann beurteilen und auswählen, was zu tun ist. Das ist einfach großartig! Wenn ich einen Gedanken denke, sorgst du dafür, dass mein ganzer Körper bereit ist, diesen Gedanken auch umzusetzen. Wenn ich schlafen will, lässt du den Körper Melatonin bilden, so dass ich einschlafen kann. Wenn ich viel zu tun habe, sorgst du dafür, dass andere Hormone gebildet werden, damit ich diese Aufgaben erfüllen kann. Und wenn ich mich bewege, lässt du meine Muskeln anspannen, damit meine Bewegungen perfekt und fließend ablaufen und ich mich sicher bewegen kann. Hinterher, wenn es nichts mehr zu tun gibt, lässt du die Muskeln wieder entspannen, damit sie sich erholen können.
Lieber Bauch, ich danke dir für mein Bauchgefühl, das mir schon so oft gezeigt hat, was ich tun soll und was gut für mich ist. Ganz oft habe ich nicht auf dich gehört und hinterher festgestellt, dass du viel besser weißt, was gut für mich ist.
Danke auch an meinen Magen. Du hast jeden Tag so viel zu tun und zerkleinerst und verdaust die Nahrung, vernichtest Bakterien, die mir schaden würden und hilfst so dabei, mich gesund zu halten. Wenn du dich ab und zu mit Schmerzen meldest, zeigst du mir, dass ich etwas noch nicht verdaut habe und mir vielleicht zu viel vorgenommen habe. Danke für diesen Hinweis.
Lieber Darm, du machst da weiter, wo der Magen aufgehört hat. Ihr arbeitet Hand in Hand. Mein ganzer Körper arbeitet zusammen. Niemand zieht sein eigenen Ding durch, sondern alle Organe und Körperteile tun das, was sie können und überlassen alles Andere den anderen Bereichen. Wie könnten wir von euch lernen! So sorgt mein Körper optimal für mich und ist perfekt, so wie er ist.
Vielen Dank an mein Herz, das seit meiner Geburt ununterbrochen für mich schlägt. 100 000 mal jeden Tag. Du versorgst mich mit Sauerstoff, bringst Blut an jede Stelle in meinem Körper, damit alle Körperteile und Organe ihre Arbeit machen können. Wenn ich mich bewege, versorgst du meine Muskeln mit Blut, nach dem Essen bringst du Blut in die Verdauungsorgane, damit sie die aufgenommene Nahrung gut verarbeiten können. Und vor allem versorgst du mein Gehirn mit Sauerstoff. Danke, danke, danke dafür.
Danke an meine Haut, mit der ich meine Umgebung wahrnehme und fühlen kann. Alle die Nerven, die mir zeigen, wann etwas zu heiß oder zu kalt, zu verletzend oder sehr angenehm ist.
So lange habe ich dich, lieber Körper, vernachlässigt und mit Widerstand, Druck, Härte und Anstrengung versucht, dich zu etwas zu bringen, von dem ich dachte, dass du es leisten müsstest. Ich habe nicht auf deine leisen und liebevollen Zeichen geachtet, die du mir in jedem Moment gegeben hast. Und wie oft habe ich auf dich geschimpft, dich kritisch angesehen und immer etwas gefunden, das mir nicht gefiel: die Größe, das Aussehen, Gewicht, Pickel …
Du kannst auf Missstände, Gefahren und Probleme aufmerksam machen. Doch deine Sprache ist keine verbale, sondern subtiler Art. Erst vermittelst du ein Unwohlsein, das ich so oft in meinem Leben ignoriert und mit meinem Verstand verdrängt und für lächerlich erklärt habe. Doch du lässt dich nicht abwimmeln. Es ist dir so wichtig, mich zu unterstützen und zu schützen, dass du mit der Zeit immer deutlicher wirst.
So, wie ich mit dir umgegangen bin, bin ich auch mit dem Leben umgegangen. Umso mehr möchte ich dir heute danken, dass du all das mitgemacht hast und immer noch mein Bestes willst und für mich da bist. Danke, dass du immer drangeblieben bist und mich nicht ignoriert hast – so wie ich dich!
Ich liebe dich!
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HEY, ICH BIN MELANIE
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Ich bin Diplom-Pädagogin, SANJO-Praktikerin, Sprachtherapeutin, Mutter, Ehefrau, hochsensibel, Katzenliebhaberin, Nordlicht …